Canada - meine Leidenschaft....

 

Meine erste Reise nach Canada machte ich kurz nachdem ich 1998 meinen ersten Jagdschein löste. Wie so oft im Leben passieren da so manche Dinge aus einer etwas aus dem Ruder gelaufenen Situation.


Mein damaliger Freund, ein junger Mediziner und Jäger, wollte mit mir nach Canada auswandern. Jedoch zerbrach diese Beziehung noch bevor wir Canada erreichten. Also stieg ich allein im September in den Flieger in ein mir ganz fremdes Land.
Vor Beginn der Reise lernte ich eine deutsche Familie kennen, die einige Jahre in Canada lebten. Dieses Ehepaar kannte in Ontario einen sehr guten Bärenjäger und den wollte ich nun auch kennenlernen.

 

Wir wußten aber nichts voneinander. Das einzige Erkennungsmerkmal war eine an meinem Jagdhut befestigte Fasanenfeder.


Man stelle sich nun einmal vor wie es ist,wenn man nach einen sehr langen Flug völlig übermüdet in einem unbekannten Land auf ganz unbekannte Menschen trifft.

 

Oh je ,ich schlengelte mich durch das Flughafengetummel und wünsche mir nichts sehnlicher, als den mir, bis dato, unbekannten Bärenjäger zu treffen.

Hoffentlich steht er am Ausgang...

 

Nach ca einer Stunde Wartezeit kam ein junger Mann auf mich zu und fragte mich  in englischer Sprache: "Are you Maren from germany?"

Ich war sehr verdattert. Zum einen sprach er im canadischen Englisch - das hört sich ganz anders an als mein Schulenglisch - und außerdem hatte ich schon 25 Jahre kein Englisch mehr gesprochen.

Ich starrte diesen Mann mit großen Augen an. Bevor ich antworten konnte wollte er schon wieder weggehen. Doch dann faßte ich mich schnell und antwortete:"Yes I am Maren".

 

Oh Gott, ich war überglücklich - wir hatten uns gefunden.


Wir haben später immmer wieder über unser Kennnenlernen herzhaft gelacht. Die Canadier hatten ihrerseits lange nach mir gesucht, doch das Erkennungszeichen die Fasanenfeder am Jagdhut hatten viele Frauen aus unserer Maschine auf dem Kopf.

 

Wer ist denn nun die Richtige??


Nach einer weiteren zweistündigen Autofahrt erreichten wir dann endlich mein Hotel. Kurze Verabschiedung and "see you tomorrow" - mehr war nicht drin.

Ich fiel in mein Bett und wachte erst nach 10-stündigem Schlaf wieder auf.

Am nächsten Morgen holte mich nun mein Bärenjäger "Bill" ab - ein kräftiger Mann - typisch canadisch - weißer Bart, gut genährt und urgemütlich.


Zunächst fuhren wir mit einem Auto raus ins Revier. Anschließend ging's durch unwegsames Gelände mit einem Itw fast bis zum Hochsitz.

 

Nicht weit entfernt hatte Bill den Luderplatz angelegt. Wir bestiegen beide den Hochsitz denn ich muß gestehen, dass mir in den ersten Tagen doch eher ein wenig mulmig zumute war.


Lange konnte Bill nicht bei mir bleiben denn auch in Canada muß man für sein täglich Brot arbeiten ;o) So versuchte ich mein Glück also alleine.

 

Mr. Petz ließ auch gar nicht so lange auf sich warten

Nach knapp drei Tagen Wartezeit war es endlich soweit.

Ich war so aufgeregt als ich ihn das erste Mal durch mein Glas sah...

 

Es handelte sich um einen Schwarzbären - ein stattlicher Bursche.

Zuerst filmte ich ihn. So konnte ich belegen, daß auch wirklich einer da gewesen war.
Dann legte ich meine Waffe auf und schoß.

 

Der Bär sprang auf und verschwand im Busch...


Was war passiert??

 

Ich mußte warten bis Bill kam, denn an einen angeschossenen Bären sollte man nicht alleine rangehen.
Da es aber in Canda jedoch keine Dämmerungszeit wie hier in Deutschland gibt, beschlossen wir erst am nächten Tag nachzusuchen. Kurze dämmerung etwa eine halbe Stunde und dann ist es stockfinster.


Am nächsten Morgen fanden wir von meinem Bären leider nur ein paar Schnitthaare - ich hatte ihn dieses Mal leider unterschossen.

 

Meine Jagdlizenz lief zeitgleich aus und so bot sich mir leider keine weitere Möglichkeit in dieser Saison!